Provoke in the crisis

Die Coronavirus-Krise: Wir sind alle im selben Boot 

„Es ist ein kollektiver Akt von fast beispiellosem Gemeinschaftsgeist, eine grundlegende Aussage darüber, wie wir als Spezies zusammenstehen. Wie viele handeln, um die wenigen zu schützen – fast gleich einem Stammes- oder Gemeinschaftsinstinkt, der im modernen Leben wie ein Fehler in der bekannten Norm wirkt. “

Manchmal fühlt es sich so an, als würden wir den ersten Teil eines End-of-World-Films durchleben. Ich erinnere mich noch sehr gut daran wie ich die ersten Monate des Corona Lockdowns einen Pandemiefilm nach dem anderen gesehen habe und mich dabei erwische nach Verschwörungstheorien zu suchen. 

Wie wir alle wissen, erfasste die Coronavirus-Krise den gesamten Globus. Länder schlossen und schließen noch immer ihre Grenzen – Städte werden zu Sperrgebieten – Regierungen und Unternehmen bemühen sich, darauf zu reagieren und nicht in Handlungspanik zu verfallen. Einige Leute lagern das Nötigste (vor allem Toilettenpapier war hie ein besonderes Gut), während sich Krankenhäuser auf das Schlimmste vorbereiten.

Es scheint surreal. Sogar beispiellos. Experten ziehen Vergleiche zwischen der Coronavirus-Pandemie und dem Zweiten Weltkrieg hinsichtlich des Ausmaßes der Krise und ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft und unsere Lebensweise.

Wenn Sie beruflich etwas wie ich beziehungsweise wir bei DEV Film machen, dann waren Sie bestimmt auch verwirrt, überwältigt und vielleicht sogar entmutigt von dem, was auf der Welt passiert. Aber Freunde, ich möchte nicht, dass wir uns heute darauf konzentrieren und andere Perspektiven einnehmen.

Viele von uns sind gerade in Quarantäne. Wir arbeiten von zu Hause aus, sitzen teilweise in Pyjamas und Yogahosen vor Bildschirmen, lenken uns vor COVID Schlagzeilen ab obwohl diese den 24-Stunden-Medienzyklus inzwischen ganzheitlich dominieren (doch zum Glück gibt es auch noch Pausen durch The Voice of Germany und Co.). 

Meistens jedoch scrollen wir in unseren Social-Media-Feeds durch und sind auf der ununterbrochenen Suche nach Katzenmemes die wir nur zu gern an Freunde weiterleiten um dann nach Tagen die Antwort zu bekommen “kann ich nicht sehen, muss dem Kanal erst abonnieren”.

Durch die soziale Distanzierung üben wir uns jedoch auch in Neuem, wir treffen wir uns virtuell mit Freunden und unserer Familie. Nintendo erlebte das beste Absatzjahr seit der Unternehmensgeschichte bedingt durch die vielen verzweifelten Eltern die mit Kids im HO sitzen! ? (Ja auch wir haben diese Erfahrungen teilweise genau so miterlebt)

Was uns Shakespeare an dieser Stelle noch beibringen kann:

Der Punkt ist folgender: Wenn wir unzählige Verantwortlichkeiten unter einen Hut bringen und uns seltsamerweise an eine neue Normalität anpassen, haben wir mehr Zeit, um sie zu füllen. Wir stehen also eventuell vor einem Aufruf zum Handeln den wir nur noch nicht verstanden haben.

Es wurde lange Zeit angenommen, dass Shakespeare sich der Poesie zuwandte als die Beulenpest im 16. Jahrhundert London traf. Und als dann die Theater 1606 geschlossen wurden, schrieb er König Lear, Macbeth, Antonius und Kleopatra. (Wahnsinn oder?)

Schau, wir alle müssen hier nicht mit den Barden konkurrieren. Aber wir haben die Möglichkeit, diese Zeit produktiv zu nutzen und den Aufschub zu überwinden sowie die Geschichte zu erzählen, die nur wir erzählen können. Vielleicht ist dass die Zeit um die Ruhe für Geschichten wieder zu entdecken.